Oekoandina

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Wasser in Paicone

Kontakt: B. Holzer, W. Herget

Andine Anbauprodukte im Einzugsgebiet des Flusses Paicone,

Gemeinde Cusi Cusi, Landkreis Santa Catalina (Projektbeschreibung)

Projekt abgeschlossen

Die Puna von Jujuy ist Teil der Anden, mit einer mittleren Höhe von ca. 3.600 mNN. Das Klima ist semi-arid, mit großen Temperaturunterschieden. Etwa 30.000 Menschen der Puna leben in 180 kleinen Dörfern und Weilern und weitere 40.000 bewohnen 2 Ortschaften: Abra Pampa und La Quiaca. Die ländliche Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft (Lamas und Schafhaltung, Gartenbau), meist in Subsistenzwirtschaft. Das Familieneinkommen liegt weit unter dem nationalen argentinischen Durchschnitt und stammt aus öffentlichen Arbeitsplätzen, Kleinhandel, Kleinbergbau und anderen sozialen Programmen. Im Allgemeinen begrenzt das harte Hochgebirgsklima die landwirtschaftliche Produktivität. Der entscheidende Faktor ist der Mangel an Wasser, weil die Niederschlagsmengen zwischen 200 bis 400 mm pro Jahr schwanken, abhängig von der Örtlichkeit. Der Niederschlag ist auf die Monate Dezember bis März konzentriert, mit langen Trockenperioden und Frost in den verbleibenden Monaten des Jahres.Erlaeuterungen am Fliessgewaesser

Dennoch sind alte Terrassen Zeugen, daß in vorspanischen Zeiten, große kultivierte Flächen die Ernährung und die Selbstversorgung der Bevölkerung sicherstellten. Alte Kanäle und Gräben geben Zeugnis vom komplexen Management der Wasserressourcen in dieser Region. Heute ist viel dieses alten Wissens und der Weisheit verloren gegangen. Die Einzugsgebiete haben unter Umweltzerstörung gelitten, auch wegen oft unzureichender Bewirtschaftung der biologischen und Wasserressourcen. 


weitere Infos ...

Allgemein werden in der Punaregion Zeichen fortschreitender Wüstenbildung registriert, und die Auswirkungen des globalen Klimawandels werden diesen Trend künftig noch verstärken. Obwohl detaillierte Studien über die Situation fehlen, kann man sehen, dass sowohl die Natur als auch die menschliche Gesellschaft sehr anfällig gegenüber aktuellen und zukünftigen Umweltproblemen in der Region sind.

Gegenwärtig sind verschiedene Initiativen zu sehen, die der Verbesserung der Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung und der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts dienen. Dutzende von Kleinbauern in die Gemeinde Cusi Cusi haben sich zur Quinoa-Genossenschaft zusammengeschlossen, die Flächen mit einheimischen Pflanzen nahmen zu und die Vermarktung lokaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse werden nach und nach verbessert.

Stiftung EcoAndina begleitet nunmehr seit 25 Jahren die lokale Bevölkerung durch Umwelt- und Sozialprojekte. Mitarbeiter der Stiftung haben die ersten Systeme der Tröpfchenbewässerung (Tb) im Gebiet der Puna eingeführt und diese Technologie sowohl an die klimatischen und topographischen Bedingungen des Andenhochlandes als auch an die Bedürfnisse von kleinen lokalen Produzenten angepasst. Mehr als 10 Hektar wurden bisher (Stand 2016) an 8 Standorten installiert.

  • Durch dieses Pilotprojekt wird eine bessere Nutzung der natürlichen biologischen, mineralischen und hydrischen Ressourcen im Flussgebiet Paicone vorbereitet.

  • Basierend auf der Diagnose und in Verbindung mit lokalen Produzenten wird ein strategischer Plan zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Wassereinzugsgebietes und insbesondere der nachhaltigen Nutzung von Wasser entwickelt.

  • Alte verlassene Terrassen werden für die Herstellung von andinen Lebensmitteln (Quinoa, Mais, Andekartoffel, Knoblauch, Zwiebel und andere) wieder in Kultur genommen.

  • Auf den kultivierten Terrassen wird an die lokalen Gegebenheiten angepasste (Tb) installiert. Diese Technologie erfordert im Vergleich zur traditionellen Flutbewässerung weniger Wasser und man kann diese Kulturen sogar in den trockensten Monaten (September bis Dezember) bewässern, wenn es im Fluss Paicone zu wenig Wasser für das traditionelle Verfahren gibt.

  • Diese Erweiterung der Anbauflächen führt zu unmittelbarer Verbesserung der Lebensmittelversorgung und zu möglichen Einkommenssteigerungen für einige hundert Familien in Cienega, Paicone und deren Umgebung.

  • Die neuen Pflanzungen werden den Boden vor Wind- und Wassererosion schützen, weil die Wurzeln der Pflanzen das Land auf den Grundstücken festigen. Die Wasserrückhaltekapazität der Böden auf den Terrassen wird durch die Pflanzen zudem erhöht, das wiederum ist ein wichtiger Faktor für die Regulierung des Wasserhaushalts im Einzugsgebiet des Flusses Paicone.

  • Dieses Projekt kann ein Modell für die Entwicklung von Diagnoseverfahren für die nachhaltige Bewirtschaftung von 15-20 Einzugsgebieten in der Puna sein, die ähnliche Eigenschaften wie das EG des Flusses Paicone aufweisen.

Wir möchten uns an dieser Stelle für die Unterstützung durch Coca Cola Argentina, Vida Silvestre, Gemeinde Cusi Cusi bedanken.