Oekoandina

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Kontakt: A. Cotanidis

Carbon Credits - Projekt abgeschlossen

Die Erkenntnisse zur Rolle des Treibhausgases CO2 als bestimmender Faktor im Klima-veränderungsprozess, und der Wunsch die Auswirkungen zu vermindern, hat zur weltweiten Einführung des Emissionshandels mit Verschmutzungsrechten geführt. Mit Hilfe des dazugehörigen Handelssystems soll nach und nach der Ausstoß vermindert werden. Eine wichtige Grundlage für den Handel ist die Berechnung des Einsparpotenzials, das man durch alternative Techniken erzielen könnte. Doch dafür gibt es noch keine allgemein gültigen Verfahren.

Der Arbeitskreis hat sich daher die Untersuchung des CO2-Emissionsminderungspotenzials in einem Solardorf zum Ziel gesetzt - siehe auch ...

Im Kyoto-Protokoll zur UN-Klimarahmenkonvention haben sich mehrere Industriestaaten dazu verpflichtet, in den Jahren 2008 bis 2012 bestimmte Höchstmengen an Treibhausgasemissionen einzuhalten. ...

Weltweit sind Staaten und Staatengemeinschaften dabei, sich auch für die Zeit danach solche Emissionsobergrenzen aufzuerlegen. Der politischen Festlegung auf eine Emissionsbegrenzung folgt die Frage, wie die erlaubten Emissionen auf die einzelnen Wirtschaftssektoren verteilt werden sollen. Eine Variante ist der sogenannte Emissionshandel, genauer gesagt der Handel mit Emissionsrechten. Seine Funktionsweise lässt sich grob wie folgt erläutern.

 

 

  • Der Staat teilt den verschiedenen Wirtschaftssektoren wie z.B. Energiewirtschaft, Verkehr, Chemie, Stahl, Zement, etc. bestimmte Emissionsmengen zu. Die Mengen können auch auf einzelne Unternehmen verteilt werden. Sie erhalten das Recht, in einer bestimmten Zeit eine bestimmte Menge an Treibhausgasen zu emittieren. Dabei kann ein Teil dieser Menge oder auch alles versteigert werden. Es gibt aber auch die Variante, dass, basierend auf historischen Emissionen, die Rechte kostenfrei vergeben werden können.
  • Für jeden Akteur ist es unterschiedlich teuer, Emissionen zu vermeiden bzw. die festgelegte Obergrenze einzuhalten.
  • Wer mit weniger Emissionen auskommt als ihm zustehen, hat die Möglichkeit, die überschüssigen Rechte an andere Akteure zu veräußern.
  • Also werden die Akteure mit den geringsten Vermeidungskosten eher versuchen, ihre Emissionen zu verringern und überschüssige Rechte zu verkaufen. Akteure mit hohen Vermeidungskosten werden versuchen, möglichst günstige Emissionsrechte zu erwerben. Emissionen werden also dort vermieden, wo dies am wenigsten kostet.


Man muss dabei allerdings beachten: Der Handel mit Emissionsrechten allein ist kein Instrument des Klimaschutzes!
Dieser wird durch die verbindliche Festlegung von ausreichend niedrigen Emissionsobergrenzen bewirkt und muss allerdings mit ausreichend hohen Strafen für den Fall ihrer Nichteinhaltung verbunden werden – sonst ist dieses Instrument wenig wirksam. Der Emissionshandel dient lediglich dazu, die Verteilung der Emissionsrechte auf die einzelnen Akteure einer Volkswirtschaft möglichst effizient zu gestalten. Anders gesagt: durch feste und strenge Emissionsobergrenzen wird der Klimaschutz effektiv, durch den Emissionshandel wird er effizient.

Das Kyoto-Protokoll sieht neben dem Emissionshandel noch zwei weitere Mechanismen vor: den Clean Development Mechanism (Mechanismus zur umweltgerechten Entwicklung, CDM) und die Joint Implementation (Mechanismus zur gemeinsamen Umsetzung, JI). Zusammengefasst spricht man von den projektbasierten Mechanismen.
CDM und JI erlauben es, mit Investitionen in einzelne Klimaschutz-Projekte neue Emissionsrechte zu schaffen. Beim CDM findet das Projekt in einem Land ohne eigene Emissionsbegrenzung statt. Hier werden für die Länder mit Begrenzung zusätzliche Emissionsrechte geschaffen, die den eigenen Emissionen gegenüber gestellt werden können.
Bei JI findet das Projekt in einem Land mit Emissionsobergrenze statt. Die eigentlich vermiedenen Emissionen werden nicht von der eigenen Emissionsbilanz abgezogen, sondern werden dem Staat als Minderung angerechnet, der das Projekt finanziert.
Das entscheidende Kriterium für solche Projekte ist das der „Zusätzlichkeit": Die Projektentwickler müssen zeigen, dass das Projekt nicht ohnehin umgesetzt worden wäre, sondern auf die Einnahmen aus dem Verkauf der geschaffenen Emissionsrechte ökonomisch angewiesen ist. Ein oftmals langwieriger Zertifizierungsprozess muss durchlaufen werden, um tatsächlich Emissionsrechte zu erhalten.